Peter Kreuder (*18.08.1905 Aachen +28.06.1981 Salzburg) wurde am 18. August 1905 in Aachen als 4. Kind des Kammersängers Peter Kreuder und dessen Ehefrau Margarethe geboren. Kreuder Senior, ursprünglich gelernter Buchhalter, hatte sich im Alter von 33 Jahren für den Sängerberuf entschieden – für die damalige Zeit eine wahrhafte Mutprobe!

Der junge Peter Kreuder wuchs mit viel Musik im Alltag auf, was sich auch sehr in seinem Leben wieder spiegeln sollte.

Im Alter von drei Jahren erhielt Kreuder den ersten Klavierunterricht, mit sechs Jahren spielte er in Köln das A-Dur Klavierkonzert von Mozart, mit zwölf Jahren besuchte er die Klavier-Akademie in Hamburg. In dieser Zeit entstand die erste noch vorhandene Eigenkomposition „Sehnsucht“.

In einer „männerarmen“ Zeit, der 1. Weltkrieg war vorbei, lernte der junge Kreuder 13jährig die verschiedensten Seiten des Musikerlebens kennen. Im Mai 1918 bekam er sein erstes Engagement als Korrepetitor und Bühnenpianist an den Hamburger Kammerspielen sowie als Bühnenkapellmeister im Schillertheater Altona. Er spielte aber auch in dem zwielichtigen Lokal „Skala“, welches aber in Folgezeit von der Polizei geschlossen wurde und war Mitbegründer des Kabaretts „Die Jungfrau“, welches mangels Nachfrage der konservativen Hamburger die Pforten schließen musste.

1920 schloss Kreuder in Berlin wichtige Kontakte, die ihn nach München führten, wo er musikalischer Leiter des Deutschen Theaters wurde, und sein Studium fortzusetzen konnte.

Es dauerte noch ein paar Jahre bis die Welt vom Komponisten Peter Kreuder entsprechende Kenntnis nehmen sollte, genau genommen bis 1929.

Zu dieser Zeit, angekommen in der Metropole Berlin, wurde er Arrangeur bei Mischa Spolansky und Friedrich Hollaender, teilte sich die Arbeit am Klavier mit Rudolf Nelson.

Alsbald sollte auch eine entscheidende Begegnung mit Marlene Dietrich stattfinden. Josef von Sternberg wollte im Vorfeld die Dietrich für den „Blauen Engel“ testen und dieses geschah mit niemanden anderen als Peter Kreuder. Die Beiden wählten den Song „Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht“ von Hugo Hirsch.

Leicht schnodderig vorgetragen von der Dietrich, lied-dienlich begleitet von Kreuder überzeugten beide: Sie bekam die Rolle, er arrangierte die Musik zum Film, geschrieben von Friedrich Hollaender, und komponiert die Hintergrundmusik.

Die folgenden Jahre detailliert zu erfassen würde einer Buchveröffentlichung gleichkommen und den Rahmen dieser Seite mit Sicherheit sprengen. Von daher sei dem interessierten Leser die Biographie von Peter Kreuder empfohlen: „Schön war die Zeit“, erschienen 1955, sowie die Homepage www.peter-kreuder.de .

Nichtsdestoweniger soll es uns nicht hindern einige wichtige Ereignisse im Leben von Kreuder zu erwähnen.

1930 Kreuder wird musikalischer Leiter der Max-Reinhardt-Bühnen und Assistent von Friedrich Hollaender.

1931 Kreuders erste eigenständig Arbeit für den Tonfilm „Kadetten“.

1932 erster deutscher Musiktonfilm „Peter Voss, der Milionendieb“ für den Kreuder die Musik verfaßt; in München erstes grßes Jazzkonzert mit eigenm Orchester.

1933 Schallplattenaufnahmen mit Marlene Dietrich in Paris; Dirchbruch zum Welterfolg als Komponist der Filmmusik zu „Mazurka“ mit Pola Negri, Regie: Willy Forst

1935 Paris: Weltfilmpreis für die Musik zum Film „Das Mädchen Johanna“

Kreuder geht nun endgültig nach Berlin und schreibt in den folgenden Jahren seine größten Filmevergreens. Durch Vermittlung von Theo Mackeben lernt Kreuder auch den Textdichter Hans-Fritz Beckmann kennen, deren Zusammenarbeit sehr erfolgreich ist und viele Hits entstehen läßt.

1937 Kreuder wird Staatsmusikdirektor an der Bayrischen Staatsoperette München.

Letzte mit Marlene Dietrich in Paris. 1939 Konzerttournee durch Skandinavien und Emigration nach Schweden. 1942 unfreiwillige Rückkehr nach Berlin. Kreuder wird bei einer Zwischenlandung auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof von der SS verhaftet und zum Komponieren von Filmmusik verdonnert.

 

Peter Kreuder ist bis zu seinem Tod 1981 aktiv geblieben und hinterläßt ein umfangreiches musikalisches Erbe:

  • Musik zu 188 Filmen
  • 11 Musicals
  • 1 Oper
  • 5 Operetten
  • 6 symphonische Werke
  • 2314 Schallplatten und CDs